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Elternbefragung zu einer IGS in Achim

by p520121



Liebe Eltern,

in Achim wird derzeit eine Befragung der Eltern jetziger und künftiger Grundschüler durchgeführt. Dabei sollen Sie für Ihr Kind zwischen einer Integrierten Gesamtschule (IGS) und den anerkannten Achimer Schulen entscheiden. Dazu stellen sich Ihnen zu Recht zahlreiche wichtige Fragen, von denen viele bisher ungeklärt sind.

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  • Welche Auswirkungen hat meine Stimme bei der Elternbefragung?
    Befürworter der Gesamtschule versuchen in Veröffentlichungen und Veranstaltungen, Sie zu einer Stimmabgabe für die IGS zu bewegen. Dabei wird so getan, als sei Ihre Stimme bei der Elternbefragung nur eine „unverbindliche Interessensbekundung“ ohne Folgen. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus: Sollte es genügend solcher „unverbindlichen Interessensbekundungen“ für die IGS geben, wird die IGS in Achim unweigerlich eingerichtet – mit spürbaren negativen Folgen für die anderen Schulen in Achim und ihre Schülerinnen und Schüler.
  • Welche Schulen in Achim werden dann geschlossen?
    Bei den rückläufigen Schülerzahlen werden Schulen ohnehin kleiner. Käme jetzt noch in Achim eine IGS als zusätzliche Schulform dazu, sind Schließungen anderer Schulen in Achim und Umgebung unausweichlich. Schon in Kürze wird es dann mit Sicherheit die Hauptschule und die Realschule in Achim nicht mehr geben; die Schließung weiterer Schulen ist vorprogrammiert. Ein noch so „unverbindliches“ Ja zu einer IGS in Achim wäre daher ein unwiderrufliches Nein zu Achims bisheriger vielfältiger Schullandschaft.
  • Woher kommen die Gelder für die IGS?
    Eines ist gewiss: Die Gelder für eine IGS gehen anderen Schulen verloren. Denn eine IGS kostet mehr Geld als andere Schulen, auch wenn sie in einem vorhandenen Schulgebäude untergebracht wird. Aber auch die Schülerinnen und Schüler der anderen Schulen in Achim haben einen Anspruch darauf, unter guten Bedingungen unterrichtet zu werden.
  • Was ist eine IGS?
    Für die IGS wird mit großen Versprechungen geworben. Herausgestellt wird besonders das „gemeinsame Lernen“ von Schülern mit ganz unterschiedlichen Fähigkeiten. Dieses „gemeinsame Lernen“ soll angeblich gute Leistungen und für alle viele qualifizierte Abschlüsse erbringen. Außerdem, so heißt es, wird eine Entscheidung über die Schullaufbahn hinauszögert. Geworben wird auch mit einer „stressfreien“ Lernatmosphäre ohne Klassenwiederholung und Zensuren. Die ideale Schule also? Wenn mit so schönen Worten geworben wird, empfiehlt es sich stets, kritisch zu prüfen, denn wir wissen nur zu gut: Werbung verspricht vieles. Wichtig ist aber, was davon wirklich einer Überprüfung standhält. Dafür gibt es zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen, zum Beispiel PISA.
  • Was leistet die IGS?
    Wenn die Werbeaussagen zuträfen, mit denen Sie von manchen überschüttet werden, müsste die IGS bei allen Vergleichen mit anderen Schulen nicht nur die Leistungen der Realschule er­reichen, sondern sogar besser sein als die Realschule, da das „gemeinsame“ Lernen, das so betont wird, doch angeblich so viele Vorteile gegenüber den bekannten Schulformen bietet. Doch das Gegenteil ist der Fall: Bei allen Leistungsvergleichen – so auch bei „PISA“ – schneidet die IGS regelmäßig schlecht ab und liegt mit den Leistungen ihrer Schüler bestenfalls zwischen Hauptschule und Realschule – und das trotz besserer Ausstattung und Ganztagsbetreuung. Nehmen wir die Ergebnisse von Leistungsvergleichen einmal genauer unter die Lupe: Danach liegen die IGS-Schüler mit ihren Leistungen gegenüber Realschülern um mehr als ein Lernjahr, gegenüber Schülern des Gymnasiums sogar um drei Lernjahre zurück, wie die bei PISA 2006 erreichten Punkte beim Leseverständnis, in Mathematik und in den Naturwissenschaften deutlich zeigen: Beim Leseverständnis – vielleicht der wichtigsten Qualifikation, die eine Schule zu vermitteln hat – erreichen 28 Prozent der IGS-Schüler nicht das Minimum an Qualifikation, das zur Ausbildungsreife unbedingt notwendig ist; bei den Realschulen sind es dagegen nur 7 Prozent. Auch bei den Fremdsprachen gibt es zahl­reiche Belege und Untersuchungen, die die großen Rückstände der IGS-Schüler zeigen.
  • Schullaufbahnentscheidung „offen“ halten?
    Häufig wird behauptet, eine Schullaufbahnentscheidung nach Klasse 4 sei zu früh; in der IGS werde diese länger offen gehalten. Die Entscheidung aufschieben zu können: für manche Eltern mag dieser Werbeslogan verlockend klingen. Doch was Eltern vielfach nicht sehen, weil es ihnen auch bewusst verschwiegen wird: Die Nachteile der „Nicht-Entscheidung“ sind meist gravierend und folgenschwer. Das Unterrichten ganz unterschiedlich befähigter Schüler in einer Lerngruppe geht nämlich auf Kosten der Leistungen und damit letztlich zu Lasten der Schülerinnen und Schüler. Denn wer als Schüler kein klares Ziel vor Augen hat, nutzt Lernjahre nicht optimal, was die PISA-Ergebnisse ebenfalls immer wieder zeigen. Daran kann auch die sogenannte „innere Differenzierung“ mit „individueller Förderung“, von der dann gesprochen wird, wenig ändern. Denn wir wissen: Schon jede Volks­hochschule trennt z.B. Fremdsprachenlerner in Anfänger und in Fortgeschrittene, um das Lernen effektiv zu gestalten und zum bestmöglichen Erfolg zu kommen.
  • Keine Zensuren, kein „Sitzenbleiben“, kein Schulstress…?
    Die IGS – eine Wellnessveranstaltung mit garantiertem Erfolg: So hört sich Gesamtschulwerbung oft an. Doch es gibt bekanntlich keinen Lernerfolg ohne Anstrengung, ohne Überwindung von Unlustgefühlen und manchmal auch Stress. Klar: Es ist die Aufgabe der Lehrer, die Schüler zu ermutigen, sie zu motivieren, sie bestmöglich zu fördern. Das tun sie auch – in allen Schulformen. Es nützt letztlich keinem Schüler, wenn ihm in der IGS sein Weg scheinbar leicht gemacht wird oder ihm ein Leistungsstand vorgegaukelt wird, den er objektiv nicht hat. Warum müssen denn in der IGS immer wieder mehr Schüler die letzte Klasse des Sekundarbereichs I wiederholen als z.B. am Gymnasium? Warum ist denn in der IGS die Zahl der Sitzenbleiber in der Einfüh­rungsphase, dem ersten Jahr der Oberstufe, immer wieder um 60 Prozent höher als am Gymnasium? Die Antwort ist einfach: Wenn man zuvor zu wenig gelernt hat, zeigt sich das unweigerlich, wenn man die Schule mit einem Abschluss verlassen oder in die gymnasiale Oberstufe eintreten und das Abitur ablegen will. Spätestens dann beginnt der Stress – an der Schule, bei der Lehrstellensuche, in der Berufsausbildung oder im Studium. Dann aber ist es meistens zu spät, noch zu Korrek­turen seines Leistungsstandes zu kommen und Versäumtes nachzuholen.
  • Brauchen wir in Achim überhaupt eine IGS?
    Nein, denn alle Schulen des heutigen Schulsystems bieten ein Angebot für Ihre Kinder, das genau auf ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten abgestellt ist. In Achim und im Umkreis gibt es daher viele gute Schulen, aus denen Sie wählen können – Schulen, die ihre Leistungsfähigkeit z.B. bei PISA erfolgreich unter Beweis gestellt haben.
  • Sie als Eltern wollen gute Bildung für Ihr Kind
    Zu Recht wollen Sie als verantwortungsvolle Eltern für Ihr Kind eine gute schulische Ausbildung und daher eine Schule, in der Ihr Kind gut und erfolgreich arbeiten und lernen kann, eine Schule, die Ihr Kind zu guten Lernergebnissen führt und die damit Ihrem Kind den „Weg ins Leben“ ebnet. Denn das wichtigste Merkmal einer guten Schule ist nun einmal das Lernergebnis, das Ihrem Kind gute Berufschancen und damit eine gute Zukunft sichert.

    Bei der Befragung in Achim geht es daher darum, Ihrem Kind die Schule zu sichern, die diese Ziele am besten erreicht. Und da haben Sie in Achim bessere Alternativen als eine IGS. Denn eine Schule wie die IGS, in der die Schülerinnen und Schüler, wie PISA zeigt, weniger lernen als sie auf anderen Schulen lernen ­könnten, vermindert die Berufs- und damit die Lebenschancen Ihres Kindes. Das sollten Sie bei der Schulwahl für Ihr Kind bedenken.

    Treffen Sie die richtige Entscheidung für Ihr Kind.

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