Home Aktuelles Realitätsfremde GEW-Vorschläge zur Novellierung des Schulgesetzes gefährden den Schulfrieden

Realitätsfremde GEW-Vorschläge zur Novellierung des Schulgesetzes gefährden den Schulfrieden

by hermelingmeier

Zu den aktuellen Forderungen der GEW zur Novellierung des Schulgesetzes nimmt der Vorsitzende des Philologenverbandes Niedersachsen, Dr. Christoph Rabbow, wie folgt Stellung:

„Die aktuellen Vorschläge der GEW zur Novellierung des Schulgesetzes sind von einer anderen Welt. Realitätsfremd und ideologisch wird hier versucht bewährte Strukturen abzuschaffen. Damit werden keine der drängenden Herausforderungen im Schulsystem behoben, sondern es wird im belasteten System Schule nur weitere Unruhe erzeugt.

Eine grundsätzliche Ablehnung gegen Schulformwechsel ist schwerer Unfug und schadet insbesondere den Schülerinnen und Schülern, die in der Konsequenz jahrelang an einer für sie nicht passenden Schulform unterrichtet werden. Es geht uns um eine umfassende Transparenz bei den Schulformen, die eine Durchlässigkeit nach oben wie auch nach unten sicherstellt, um frustrierende Schullaufbahnerfahrungen zu vermeiden und den individuellen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden. Was wir insgesamt brauchen, ist mehr Lust an Schule als Frust in Schule.

Der schon seit Jahren erhobenen Forderung die Gymnasien durch andere Schulformen zu ersetzen und somit den Elternwillen faktisch abzuschaffen, treten wir weiterhin entschieden entgegen. Damit lässt die GEW die Hintertür zur Einheitsschule links liegen und nimmt direkt den Haupteingang. Wenn das Kultusministerium diese Vorschläge in Erwägung ziehen sollte, legt es die Axt an den Schulfrieden. Wir erwarten, dass im neuen Schulgesetz die Bildungsaufträge aller Schulformen klar definiert werden, denn nur dies ist ein Bekenntnis zum gegliederten Schulsystem.

Den für unsere Gesellschaft traditionellen und identitätsstiftenden konfessionellen Religionsunterricht abzuschaffen, entbehrt jeder Grundlage besonders im Hinblick auf das Fach Werte und Normen, das eine gleichwertige Alternative für konfessionslose Schülerinnen und Schüler darstellt.  Ethische Fragestellungen werden in beiden Fächern abgebildet und bedürfen keines eigenen und weiteren Fachs. Die Ankündigung der beiden christlichen Kirchen einen konfessionsübergreifenden Religionsunterricht zu etablieren, begrüßen wir ausdrücklich.“

Hannover, 01. April 2025

 

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