Tatsache sei, dass die willkürliche und wortbrüchige Arbeitszeiterhöhung für Gymnasiallehrer verbunden mit der Streichung der verbindlich zugesagten Altersermäßigung über 1000 Stellen an Gymnasien vernichtet habe, erklärte der Vorsitzende des Philologenverbandes, Horst Audritz. Vor diesem Hintergrund von einer „guten Unterrichtssituation” an den Gymnasien zu sprechen sei zynisch. Bei 70 Neueinstellungen bekomme nicht einmal jedes dritte Gymnasium eine neue Lehrkraft. Dem stehe mindestens die drei- bis vierfache Zahl an Pensionierungen gegenüber. Der fachspezifische Lehrermangel werde sich daher zwangsläufig erhöhen, so Audritz.
Diese Politik sei Teil einer Gesamtstrategie von Rot-Grün, die ungeliebte Schulform Gymnasium systematisch zu benachteiligen. Erst kürzlich hätten die Äußerungen der grünen Landtagsfraktionsvorsitzenden Piel deutlich gemacht, welche Gesinnung hinter dieser Politik stehe.
Unwahr sei auch das Gerede von guten Einstellungschancen für Gymnasiallehrer in Niedersachsen. Im laufenden Halbjahr würden etwa 650 Studienreferendare ihre Ausbildung beenden. Davon hätten höchstens 200 die Chance, an Gymnasien oder an anderen Schulformen einen Arbeitsplatz zu finden, zumal noch Altbewerber und Bewerber aus anderen Bundesländern mit ihnen konkurrieren würden
Auch der Verweis des Ministeriums auf „stetigen Bedarf” an Vertretungslehrern, die nach zwei Jahren in den Schuldienst übernommen werden könnten, sei mehr als zynisch: Zum 1.2.2015 habe es für die Gymnasien landesweit nicht eine einzige derartige Stelle gegeben. Der soziale Aspekt der rot-grünen Arbeitsplatzvernichtung, nämlich die Vernichtung von Berufs- und Lebenschancen, spiele für die politisch dafür Verantwortlichen, die sich sonst so gern ein soziales Mäntelchen umhängen würden, offenbar keinerlei Rolle.
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