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Niedersächsischer Philologentag in Goslar eröffnet:

by p520121

Rot-Grün macht Politik gegen das Gymnasium und seine Lehrer
Stimmung an den Gymnasien ist "explosiv"
Schulfrieden durch Arbeitszeiterhöhung ernsthaft gefährdet

Mit scharfer Kritik an der rot-grünen Landesregierung hat der niedersächsische Philologentag in Goslar begonnen. Vor 350 Delegierten und zahlreichen Gästen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und gesellschaftlichen Organisationen warf der Vorsitzende des Philologenverbandes, Horst Audritz, der Koalition aus SPD und Grünen vor, eine Politik zu Lasten der Lehrer und zum Nachteil des Gymnasiums zu betreiben.

Rot-Grün macht Politik gegen das Gymnasium und seine Lehrer
Stimmung an den Gymnasien ist “explosiv”
Schulfrieden durch Arbeitszeiterhöhung ernsthaft gefährdet

Mit scharfer Kritik an der rot-grünen Landesregierung hat der niedersächsische Philologentag in Goslar begonnen. Vor 350 Delegierten und zahlreichen Gästen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und gesellschaftlichen Organisationen warf der Vorsitzende des Philologenverbandes, Horst Audritz, der Koalition aus SPD und Grünen vor, eine Politik zu Lasten der Lehrer und zum Nachteil des Gymnasiums zu betreiben.

Die geplante Erhöhung der Pflichtstundenzahl für Gymnasiallehrer und die Streichung der bereits beschlossenen Regelung zur Altersermäßigung, die unter Bruch verbindlicher Garantien der früheren SPD-Kultusministerin Jürgens-Pieper erfolge, hätten eine in der 70jährigen Geschichte des Landes Niedersachsen noch nie dagewesene Welle der Empörung, aber auch des Widerstandswillens an den Schulen entfacht, stellte Audritz fest.

Mit den Worten: „Jetzt reicht´s, jetzt wehren wir uns gegen diese Politik des Wortbruchs, der Ungerechtigkeit und der Sonderopfer“, brachte Audritz die Stimmung in den Schulen auf den Punkt. Inzwischen sei nach der Demonstration von über 10.000 Lehrern im August in Hannover ein regelrechter „Aufstand von unten“ gegen diese Politik im Gange, der ständig an Intensität und Umfang zunehme.

Immer mehr Gymnasien fassten Beschlüsse, dienstlich nicht verpflichtende Arbeiten, wie etwa Klassenfahrten, nicht mehr durchzuführen, wenn Rot-Grün die Arbeitszeiterhöhung in Kraft setze. Schüler gingen auf die Straße und Eltern solidarisierten sich ganz überwiegend mit den Lehrern, weil sie die Verantwortung für die Zuspitzung der Situation zu Recht in der starren Haltung der Landesregierung sähen. Sie wüssten auch, dass die neuerliche Erhöhung der Arbeitsbelastung der Lehrer zwangsläufig zu einer Minderung der Unterrichtsqualität und der außerunterrichtlichen Aktivitäten sowie zu einem Rückzug gerade der besonders engagierten Lehrkräfte führen müsse und damit zu Lasten der Bildungsqualität für Schülerinnen und Schüler gehe.

Der Philologenverband unterstütze daher alle legalen Aktionen des Protestes gegen die willkürliche Arbeitszeiterhöhung der Regierung, betonte Audritz; er setze aber nach wie vor auf die Einsicht der Landesregierung, die Auseinandersetzungen nicht auf die Spitze treiben zu wollen. Denn es sei ein Gebot der Vernunft und der politischen Klugheit, die früher gegebenen eindeutigen Zusagen einzuhalten und die Arbeitszeiterhöhung zurückzunehmen, appellierte Audritz an die rot-grüne Koalition. Anderenfalls seien der Schulfrieden und die von allen erstrebte Verbesserung der Schulqualität ernsthaft gefährdet. Noch sei der Weg zu einer sachgerechten Lösung offen.

Auch die Schulpolitik der Landesregierung unterzog Audritz einer harschen Kritik. Entgegen der Zusicherung von Ministerpräsident Weil, die Gymnasien hätten von ihm „nun wirklich nichts zu befürchten“, habe die rot-grüne Regierung schon im ersten Dreivierteljahr ihrer Amtszeit eine Politik zum Nachteil der Gymnasien betrieben. Während sie etwa für die Gesamtschulen im Schnellverfahren die Rückkehr zur neunjährigen Schulzeit beschlossen habe, verweigere sie bisher den entsprechenden Schritt für die Gymnasien, obwohl Sachgründe und die Meinung der überwältigenden Mehrheit von Lehrern, Eltern und Schülern dafür sprächen.

Ebenso sei das Gesetz zur Errichtung einer Vielzahl kleiner Gesamtschulen ein Instrument, die Schließung von Gymnasien besonders im ländlichen Bereich voranzutreiben, was der Staatssekretär im Kultusministerium ganz offen eingestanden habe.

Sollten SPD und Grüne ihre im Koalitionsvertrag festgelegten Pläne zur Abschaffung der Gymnasiallehrerausbildung, zur Einführung der integrierten Gesamtschule als alle anderen Schulformen ersetzende Schule und zur Absenkung der Leistungsanforderungen durchsetzen, werde damit endgültig der Weg in Richtung auf eine Einheitsschule beschritten und das jetzige leistungsfähige niedersächsische Schulwesen Schritt für Schritt zerstört. 

Dagegen fordere der Philologenverband, im Interesse der Zukunft unseres Landes dieses leistungsfähige differenzierte Schulwesen zu erhalten und damit auch das Gymnasium mit seinem spezifischen Bildungsauftrag endlich uneingeschränkt anzuerkennen und gleichberechtigt auszustatten.

Goslar, 27.11.2013

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