In einer Resolution an die Landesregierung bezeichnete der Hauptvorstand der Lehrerorganisation, das wichtigste Entscheidungsgremium zwischen den Philologentagen, diese Maßnahme in Anbetracht des europäischen Zusammenwachsens, der zunehmenden Globalität und speziell der Bedeutung des Exports für Deutschland als zukunftsfeindlich und provinziell. Sichere Sprachkompetenz und interkulturelle Kompetenz, wie sie durch Fremdsprachenunterricht vermittelt würden, seien heute notwendiger denn je. Ministerpräsident Weil habe in seiner Regierungserklärung Bildungspolitik als „Wirtschaftsförderung pur” bezeichnet und erklärt, dass „der Fachkräftebedarf zur zentralen Herausforderung für die weitere Entwicklung wird”. Seine Kultusministerin aber torpediere mit ihrer Politik geradezu diese richtige Einschätzung und betreibe „Bildungsabbau pur”.
Auf der gleichen Linie liege, so der Hauptvorstand, die geplante Kürzung des Stundenanteils der MINT-Fächer, insbesondere von Physik und Chemie, im Vergleich zum früheren 13jährigen Bildungsgang des Gymnasiums. Angesichts des wichtigen Anteils dieser Fächer für die Heranbildung eines qualifizierten Nachwuchses an Ingenieuren und Naturwissenschaftlern sei dies ein weiterer Beweis dafür, wie engstirnig Schulpolitik derzeit in Niedersachsen betrieben werde.
All dies füge sich nahtlos in das gegenwärtige Gesamtbild rot-grüner Schulpolitik, die Chancengerechtigkeit mit dem Abbau sinnvoller und notwendiger Anforderungen gleichsetze und die Schüler damit um Zukunfts- und Lebenschancen bringe.
Abschließend appellierte der Hauptvorstand an die Landesregierung, die Schulpolitik endlich mit der Regierungserklärung des Ministerpräsidenten in Einklang zu bringen und somit die Streichung der zweiten Fremdsprache im Jahrgang 11 und die Kürzungen in den MINT-Fächern nicht vorzunehmen.