Der „Fragebogen”, so der Hauptvorstand, werde in seiner jetzigen Form in keiner Weise den Forderungen der Lehrerschaft gerecht, ihre Arbeitsbelastungen konkret zu erfassen, um endlich eine empirische Grundlage für gerechte Regelungen der Lehrerarbeitszeit zu schaffen. Damit werde das Versprechen des Ministerpräsidenten auf dem Philologentag 2015, eine „Entrümpelung“ der Schule von überflüssigen außerunterrichtlichen Aufgaben einzuleiten, in eklatanter Weise gebrochen.
Die Kultusministerin habe sich in den Vorbereitungssitzungen mit den Lehrerverbänden von Mal zu Mal weiter von der Zielsetzung entfernt, die Ministerpräsident Weil vorgegeben habe, kommentierte der Vorsitzende des Philologenverbandes, Horst Audritz, die Resolution. Der Fragebogen diene jetzt überwiegend der Rechtfertigung der schulpolitischen Zielsetzungen des Kultusministeriums. Kritik an schulpolitisch verursachten zusätzlichen Belastungen werde abgeblockt, schulformspezifische Belastungen würden nicht thematisiert mit der Folge, dass die tiefe Enttäuschung der Lehrerschaft in allgemeine Verbitterung umschlagen werde.
Als besonders bedenklich bezeichnet es die Resolution des Hauptvorstandes, des höchsten Beschlussorgans des Philologenverbandes zwischen den Vertreterversammlungen, dass mit dem faktischen Bruch des Versprechens von Weil ein weiteres Mal grundsätzlich die Glaubwürdigkeit von Politik beschädigt werde. Umso mehr sei eine Korrektur der Befragung dringend erforderlich.
Hannover, 30.05.2016