„70 Jahre Philologenverband:
Steter Einsatz für ein starkes Gymnasium”
Die Vernachlässigung von solidem Wissen durch die vorherrschende „Kompetenzpädagogik”, die Inklusion und das weiter ungelöste Problem der zu hohen Lehrerarbeitszeit sind Schwerpunkte des diesjährigen Niedersächsischen Philologentages, der am 7. November in Goslar beginnt. Unter dem Motto „Steter Einsatz für ein starkes Gymnasium” feiert der Philologenverband gleichzeitig seinen 70. Geburtstag. Zum Philologentag werden mehr als 350 Delegierte aus den niedersächsischen Gymnasien, Gesamtschulen, Oberschulen und Studienseminaren erwartet, die über 8000 Mitglieder vertreten.
Die Delegierten dieses „Lehrerparlaments” haben über die ungewöhnlich hohe Zahl von 701 Anträgen zu beraten, die zeigen, was die Schulen bedrückt und wo sie Veränderungen und Verbesserungen erwarten. So spiegeln diese Anträge die Forderungen der Mitgliederbasis nach einer leistungsfähigen, gut funktionierenden Schule ebenso wider wie die vielfältigen Probleme, die es am Ende der rot-grünen Koalition zu beklagen gibt. Besonders bemängelt wird dabei der systematisch betriebene, offene und schleichende Leistungsabbau durch viele von Rot-Grün erlassene Rechtsvorschriften zu Schule und Unterricht, die den Bildungsauftrag des Gymnasiums und das Niveau der schulischen Arbeit gefährden.
Dem Motto entsprechend unterstreicht der Philologenverband einmal mehr die Bedeutung von solidem Wissen und Kenntnissen, deren Erwerb immer mehr durch die propagierte „Kompetenzpädagogik” gefährdet ist, die unter Vernachlässigung wesentlicher Inhalte schulischen Unterrichts den Schwerpunkt lediglich auf die Vermittlung instrumenteller Fertigkeiten legt.
Dazu kommen die mit der Inklusion geschaffenen, aber bisher stets geleugneten Probleme sowie die schlechte Unterrichtsversorgung der Gymnasien bei gleichzeitigen mehr als problematischen Abordnungen von Gymnasiallehrern an Grundschulen und andere Schulformen, die zu weiteren Unterrichtsausfällen an den Gymnasien führen.
Schwerpunkte der Beratungen der Delegierten werden konsequenterweise Forderungen an die neue Landesregierung sein, schnellstmöglich zu einer umfangreichen “Mängelbeseitigung” zu kommen, wie wir das unseren Schülern schuldig sind.
Mit den Folgen von Leistungsabbau und Wohlfühlpädagogik wird sich auch der Vortrag des bekannten Buchautors Josef Kraus befassen, der darin den Bildungsauftrag des Gymnasiums gefährdet sieht. Auch Landtagspräsident Bernd Busemann wird zu den Delegierten und den zahlreichen Gästen sprechen.
Hannover, 02.11.2017
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