Die Vernachlässigung von solidem Wissen und Allgemeinbildung durch die vorherrschende „Kompetenzpädagogik“, das weiter ungelöste Problem der zu hohen Lehrerarbeitszeit und die Inklusion sind die Schwerpunkte des diesjährigen Niedersächsischen Philologentages, der am 30. November in Goslar beginnt.
Die etwa 350 Delegierten dieses „Lehrerparlaments”, die fast 8000 Lehrkräfte aus den niedersächsischen Gymnasien, Gesamtschulen, Oberschulen und Studien-seminaren vertreten, haben in diesem Jahr über die ungewöhnlich hohe Zahl von 673 Anträgen zu beraten. In ihnen spiegeln sich die Forderungen der Mitgliederbasis nach einer leistungsfähigen, gut funktionierenden Schule ebenso wider wie die vielfältigen Probleme des Schulalltags im vierten Regierungsjahr der rot-grünen Koalition.
Mit dem diesjährigen Leitspruch: „Gymnasiale Bildung: Wissen – Urteilen – Handeln” bringt der Philologenverband seine Kritik an der derzeit vorherrschenden „Kompetenzpädagogik” zum Ausdruck, die unter Vernachlässigung soliden Wissens und wesentlicher Inhalte den Schwerpunkt lediglich auf die Vermittlung instrumenteller Fertigkeiten legt. Doch die Fähigkeit zu unabhängigem Urteilen und sachgerechtem Handeln kann nur aus einer soliden Wissensbasis und einer vertieften Allgemeinbildung erwachsen.
Mit den Folgen der gegenwärtig vorherrschenden Fixierung auf die bloße Vermittlung von „Kompetenzen” wird sich auch der Vortrag des Gastredners Prof. Dr. Rekus, Universität Karlsruhe, befassen, der darin den Bildungsauftrag des Gymnasiums und das Niveau der schulischen Arbeit gefährdet sieht. Auch Kultusministerin Heiligenstadt wird zu den Delegierten und den zahlreichen Gästen sprechen.
Hannover, 28.11.2016
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