„SPD und Grüne verschweigen total, dass dieses Blockmodell kostenneutral ist, also von den Lehrkräften, die davon Gebrauch machen würden, selbst finanziert werden muss“, erklärte der Vorsitzende des Philologenverbandes, Horst Audritz. Zudem werde den Lehrkräften in Altersteilzeit auch noch die letzte verbliebene eine Stunde Altersermäßigung ab 60 gestrichen. Da von einem „Zugeständnis“ der Landesregierung zu fabulieren und die Lehrer aufzufordern, die rot-grünen Zumutungen nunmehr hinzunehmen, sei schon mehr als dreist, betonte Audritz. Man müsse sich wirklich fragen, für wie dumm die Landesregierung die Lehrerinnen und Lehrer noch verkaufen wolle.
Überdies stelle sich die Frage, wie viele Lehrer sich das neue „Blockmodell“ finanziell überhaupt leisten könnten. Wenn ein Lehrer beispielsweise in den letzten zehn Jahren seines Berufslebens von dieser Form der Altersteilzeit Gebrauch mache, müsse er sechs Jahre lang für nur 70 Prozent seines Einkommens voll arbeiten. Die restlichen vier Jahre sei er bei ebenfalls 70 Prozent seines Einkommens von seinem Dienst freigestellt. „Wer kann schon ab Mitte 50 zehn Jahre lang auf ein Drittel seines Gehaltes verzichten, zumal in einem Zeitraum, in dem sich Kinder häufig noch in der Ausbildung befinden?“ fragte Audritz.
Nicht übersehen werden dürfe auch, dass die neue Regelung jederzeit für ganze Lehrergruppen zurückgenommen werden könne, wenn es die Unterrichtsversorgung erfordere. Wer garantiere denn nach den schlimmen Erfahrungen, die die Lehrkräfte jetzt mit Rot-Grün machten, dass nicht erneut Zusagen einkassiert würden und dass der zinslose Kredit, den die Lehrkräfte dem Land in der Arbeitsphase des Blockmodells geben, wirklich zurückgezahlt werde? Damit seien von vornherein große Unsicherheiten gegeben, die allein schon eine weitere Zumutung darstellten.
Alle bisherigen Pläne von Rot-Grün zu angeblichen „Entlastungsmaßnahmen“ für Lehrkräfte hätten sich als Luftnummern oder Mogelpackungen erwiesen, unterstrich Audritz. Das Blockmodell der Altersteilzeitregelung bestätige diese Einschätzung einmal mehr. Man müsse sich fragen, ob die Landesregierung denn wirklich nicht merke, dass mit jedem neuen Täuschungsmanöver die ohnehin schon tiefen Gräben zwischen Lehrerschaft und Landesregierung weiter vertieft würden. Eine „Rückkehr zur Normalität“, wie sie die Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Modder, gefordert habe, könne es jedoch erst dann geben, wenn die Landesregierung die Erhöhung der Pflichtstundenzahl der Gymnasiallehrer zurücknehme und die Altersermäßigung so regele, wie das zugesagt und in Rechtsvorschriften festgelegt war.
Hannover, 25.09.2014