Nicht nachzuvollziehen sei darüber hinaus, dass die immense Zahl an Mehrarbeitsstunden (sog. Flexistunden) immer noch nicht erhoben werde, obwohl der Minister dies in Gesprächen bereits zugesichert habe. „Hier muss der Zusage nun endlich auch die Tat folgen“, appelliert Audritz.
Eine weitere Maßnahme zur Verbesserung der Unterrichtsversorgung lasse das Schreiben des Ministers ebenfalls vermissen: die Festanstellung qualifizierter Lehrkräfte, die über lange Zeit mit sogenannten Feuerwehrverträgen hingehalten würden. „Angesichts des Lehrermangels können wir uns diesen Umgang mit dringend benötigten Lehrern nicht leisten. Diese Praxis steht im absoluten Widerspruch zu den aktuellen Einstellungszusagen“, so der Verbandsvorsitzende.
Insgesamt sei die Freude über einen „Sprung nach oben“ bei der Unterrichtsversorgung nicht nachzuvollziehen. Bei der Berechnung der Versorgung habe es nach wie vor keine Korrekturen gegeben, wodurch weiterhin die Lehrerstundenzuweisung nicht nach gleichen Sachverhalten und Erfordernissen an den Schulen erfolgten. „Die zugrunde gelegten Zahlen bilden noch immer nicht die Realität an den Schulen ab, was für die Gymnasien seit Jahren erhebliche Nachteile mit sich bringt. Überproportionale Abordnungszwänge durch vermeintlich gute Statistikwerte bei der Unterrichtsversorgung sind da nur ein Punkt auf der langen Liste“, betont Audritz.
„Minister Tonne ist dringend aufgefordert, bei den vorgeschlagenen Maßnahmen nachzubessern. Wem es mit der Verbesserung der Unterrichtsversorgung ernst ist, der muss dringend dafür sorgen, dass gerechte Bedingungen herrschen“, fordert Horst Audritz abschließend.
Hannover, 29. März 2019