Die von der Ministerin angeordnete Maßnahme, den Bewertungsmaßstab durch prozentuale Absenkung der Bewertungseinheiten zu ändern, löse die Probleme nicht, da sie zu einer eklatanten Ungleichbehandlung der Schüler führe. So würden auf diese Weise die Ergebnisse “guter” Schüler um bis zu drei Notenpunkte hochgesetzt, während die “schwächeren” Schüler höchstens einen Punkt mehr bekämen oder aber sogar ganz leer ausgingen und damit – entgegen der Aussagen des Ministeriums – von der Änderung des Bewertungsmaßstabs kaum oder gar nicht profitieren könnten.
Nach Auffassung von Audritz müsse man sich ernsthaft fragen, warum die Kultusministerin weiterhin die politische Verantwortung, die sie selbstverständlich für die missglückte Aufgabenstellung im Mathe-Abitur sowie die Nachteile für schwächere Schüler bei der Änderung der Bewertung habe, nicht endlich übernehme, obwohl ihr weit und breit bestätigt werde, dass das Krisenmanagement des Ministeriums eine einzige Katastrophe sei.
Hannover, 27.05.2016