Philologenverband weist verunglimpfende Kritik von Andreas Schleicher an Lehrkräften zurück
Lob für Bundespräsident Köhler
Bessere Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte statt dauernder Ruf nach radikalen Reformen
„Wieder einmal hat sich Andreas Schleicher von der OECD als der Ideologe bewiesen, der mit aller Konsequenz das Ziel verfolgt, in Deutschland die Gesamtschule durchzusetzen“. Mit diesen Worten wies Guillermo Spreckels, der Vorsitzende des Philologenverbandes Niedersachsen, die pauschale Kritik zurück, die Schleicher erneut am deutschen Bildungssystem und an der Lehrerausbildung geübt hat.
Die anmaßenden Worte, mit denen Schleicher die Ausbildung deutscher Lehrkräfte verunglimpfe, seien eine Beleidigung all derer, die täglich mit hohem Verantwortungsbewusstsein und großem pädagogischen und fachlichen Einsatz ihrem Unterricht nachgingen.
Volle Zustimmung verdiene dagegen Bundespräsident Köhler, der kürzlich auf dem Weltlehrertag fachliche und menschliche Unterstützung und nicht zuletzt auch gesellschaftliche Wertschätzung für die Lehrer gefordert habe.
Wir brauchen kein ideologisch motiviertes Herumexperimentieren am Bildungswesen, wie Schleicher es fordere, und schon gar nicht die Zwangsgesamtschule für alle, unterstrich Spreckels.
Die Lehrerinnen und Lehrer seien die ständigen, Unruhe verbreitenden Rufe nach radikalen Reformen des Schulwesens leid. Wenn Schulen sich qualitativ verbessern sollten, seien stattdessen die Arbeitsbedingungen herzustellen, die es den Lehrkräften ermöglichten, die Schüler individuell besser zu fördern. Dazu müssten, wie es auch der Bundespräsident fordere, Gesellschaft und Politik endlich mehr in die Bildung investieren als bisher, so Spreckels abschließend.
Hannover, 25.07.2007