Philologenverband: Vergleich der Abiturdurchschnittsnoten ist „statistischer Unsinn“
Beim PISA-Leistungsvergleich waren Niedersachsens Gymnasien im vorderen Drittel
Annäherung der Leistungsmaßstäbe erforderlich
Als „statistischen Unsinn“ hat der Philologenverband Niedersachsen die Veröffentlichung und den Vergleich der Abiturdurchschnittsnoten der einzelnen Bundesländer bezeichnet.
Dabei landet Thüringen mit der Durchschnittsnote 2,3 auf Platz eins, während Niedersachsen mit 2,7 als Letztplatzierter ausgewiesen wird.
Wer meine, hieraus irgendwelche Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit der Abiturienten ziehen zu können, vergleiche „Autos mit Kartoffeln“, erklärte der Vorsitzende des Philologenverbandes, Guillermo Spreckels. Über die tatsächliche Leistungsfähigkeit der Abiturienten in den einzelnen Bundesländern sage diese Notenzusammenstellung „nullkommanichts“ aus.
Spreckels verwies darauf, dass die Lehrpläne, die Anforderungen, die Bewertungsmaßstäbe und der Prozentsatz eines Jahrgangs, der in den einzelnen Bundesländern das Abitur ablege, so unterschiedlich seien, dass jeder Vergleich der Abiturdurchschnittsnoten unseriös und unverantwortlich sei. Der Verbandsvorsitzende erinnerte daran, dass die niedersächsischen Gymnasiasten beim letzten innerdeutschen PISA-Leistungsvergleich, dem gleiche Anforderungen und Beurteilungsmaßstäbe zugrunde lagen, einen Platz im ersten Drittel belegt hatten. Niedersachsens Abiturienten könnten sich mit ihren Leistungen sehen lassen, unterstrich Spreckels.
Ein bundesweites Zentralabitur, wie es kürzlich von einigen CDU-Kultusministern ins Gespräch gebracht wurde, liegt nach Meinung von Spreckels in weiter Ferne. Allerdings müsse weiter an einer Annäherung der Anforderungen und Vergleichsmaßstäbe beim Abitur gearbeitet werden.
Hannover, 15.08.2007