Home Stellungnahmen PHVN lehnt vom Kultusministerium vorgelegten Entwurf zur Ausweitung der Berufsorientierung entschieden ab

PHVN lehnt vom Kultusministerium vorgelegten Entwurf zur Ausweitung der Berufsorientierung entschieden ab

by p520121

Detaillierte Stellungnahme zum Erlassentwurf „Berufliche Orientierung an allgemein bildenden Schulen“
Der Philologenverband Niedersachsen spricht sich ausdrücklich für ein sinnvolles Konzept der Berufs- und Studienorientierung gemäß dem Bildungsauftrag der verschiedenen Schulformen aus.

Der vorliegende neue Erlassentwurf „Berufliche Orientierung an allgemein bildenden Schulen“ berücksichtigt aber die Unterschiede der Schulformen nicht und schreibt die massive Ausweitung der Berufs- und Studienorientierung durch das „BO-Musterkonzept“ der Kommission Berufsorientierung 2016 nicht nur fort, sondern verschärft es auch noch:

  • durch die Verpflichtung für alle Schulen aller Schulformen des Sekundarbereichs, ein schuleigenes fächerübergreifendes Konzept zur Durchführung von Maßnahmen zur Beruflichen Orientierung zu erarbeiten,
  • durch die verbindliche Einführung eines Kompetenzfeststellungsverfahrens an allen allgemein bildenden Schulen in den Sekundarbereichen I und II,
  • durch die Pflicht zur kontinuierlichen Dokumentation der Maßnahmen zur Beruflichen Orientierung.

All diese neuen und zusätzlichen Aufgaben gehen am Gymnasium zu Lasten des für den Bildungsabschluss Abitur so wichtigen Fachunterrichts. Insbesondere die verpflichtende Einführung von Potenzialanalysen lehnen wir am Gymnasium entschieden ab, u.a. weil eine derartige Verpflichtung den spezifischen Bildungsauftrag des Gymnasiums mit seiner wissenschaftspropädeutischen Schwerpunktsetzung, wie er im NSchG definiert ist, quantitativ und qualitativ unberücksichtigt lässt.

Wir erwarten daher von der Kultusverwaltung, dass differenzierte schulformspezifische Konzepte vorgelegt werden. Zudem steht für uns außer Frage, dass entsprechend den mit diesem Erlassentwurf verfügten neuen und höchst umfangreichen Aufgaben Funktionsstellen geschaffen und arbeitszeitrechtliche Regelungen, wie z. B. Anrechnungsstunden für die Lehrkräfte, getroffen werden, da ansonsten angesichts der Überfülle neuer Aufgaben prozessuale Auseinandersetzungen zu erwarten sind.

Die Stellungnahme im Wortlaut finden Sie hier:
Stellungnahme zum Erlassentwurf „Berufliche Orientierung an allgemein bildenden Schulen“

 

Den Erlassentwurf finden Sie hier:
Erlassentwurf “Berufliche Orientierung an allgemein bildenden Schulen”

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