Angesichts der steigenden Neuinfektionen mit dem Corona-Virus in Deutschland und der bedenklichen Entwicklung in den europäischen Nachbarländern fordert der Philologenverband Niedersachsen die sofortige Bereitstellung von „Feuerwehrmitteln“ für die niedersächsischen Schulen.
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina habe am gestrigen Tage eindringlich weitere ein-heitliche Vorsorgemaßnahmen gefordert. Zudem beginne im Herbst die Erkältungs- und Influenzasaison, die das Gesundheitssystem noch stärker belaste. Ein Impfstoff stehe auch bei optimistischer Einschätzung nicht in ausreichender Menge vor Frühjahr 2021 zur Verfügung.
„Wir müssen verhindern, dass die neuen Infektionswellen in die Schulen getragen werden und den Präsenzunterricht lahmlegen. Hygienekonzepte müssen umgehend erweitert werden“, erklärt der Vorsitzende des Philologenverbandes Horst Audritz.
Noch immer sei es so, dass mit Maßnahmen und Entscheidungen zu lange gewartet werde. „Nur auf Sicht zu fahren, ist der falsche Weg. Es muss vorbeugend gehandelt werden. Klare Regelungen für Eskalationsstu-fen und Schutzmaßnahmen müssten jetzt umgesetzt werden“, fordert Audritz. „Verantwortliches Handeln in der Schule kann in dieser Situation weiterhin nur bedeuten, schnellstens die Defizite in den Schulen zu beheben und vor allem Abstands- und Lüftungskonzepte strikt umzusetzen“, so Audritz.
In diesem Zusammenhang unterstützt der Vorsitzende auch weiterhin die – vom PHVN geforderten – regelmäßigen Treffen des Ministeriums mit Eltern- und Schülervertretung und Lehrervertretungen, wo bereits zahlreiche Probleme im Zusammenhang mit den Pandemiemaßnahmen aufgezeigt und angegangen werden. Dies ersetzt jedoch nicht die Kommunikation zwischen Schulen, Ministerium, Landesschulbehörde, Gesundheitsämtern und Schulträgern, die dringend verbessert werden müsse. „Wir fordern zeitnah noch vor der Wintersaison eine systematische Begehung der einzelnen Schulen mit Rückmeldungen an die Verantwortlichen, um den Arbeits- und Gesundheitsschutz zu prüfen. Nur so erkennen wir, wo dringendster Handlungsbedarf vor Ort besteht“, so Audritz. Parallel müssten vom Land finanzielle Mittel bereitgestellt werden, die unbürokratisch abzurufen seien, damit die ermittelten Defizite unmittelbar behoben werden könnten.
„Ebenso ist es schon jetzt die weitere Ausstattung der Schulen mit Schutzausrüstung und neuen Lüftungssystemen einzuplanen, um nicht wieder wertvolle Zeit zu verlieren.“
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