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Umfrage des Deutschen Philologenverbandes bestätigt mangelhafte Ausstattung der niedersächsischen Gymnasien

by hermelingmeier

Hängepartie bei der Absicherung digital unterstützen Unterrichts hält an

In einer Umfrage des Deutschen Philologenverbandes bestätigen die niedersächsischen Gymnasiallehrkräfte die vom PHVN mehrfach scharf kritisierte mangelhafte Ausstattung an den Schulen. In Teilbereichen zeigen die Umfrageauswertungen für Niedersachsen sogar noch ein viel schlechteres Bild als für den Bundesdurchschnitt.

„Über 20 Prozent der Umfrageteilnehmer kamen aus Niedersachsen, diese überdurchschnittliche Beteiligung an der Umfrage zeigt, wie groß die Mängel an unseren Schulen sind“, stellt Horst Audritz, Vorsitzender des Philologenverbandes Niedersachsen fest.

So gaben nur 34 Prozent an, bisher von ihrem Dienstherrn ein digitales Endgerät erhalten zu haben. Über die Hälfte (52 Prozent) beklagt, dass an ihrer Schule das WLAN nicht optimal für den Unterricht nutzbar sei. Besonders katastrophal aber bewerten die Teilnehmer die Betreuungssituation: Über 63 Prozent vermissen eine professionelle IT-Administration an ihrer Schule.

„Diese Ergebnisse sind für uns nicht verwunderlich, der Austausch mit unseren Schulen bestätigt genau diese Mängel. Dass wir erst nach unserem offenen Brief an Minister Tonne überhaupt eine Antwort erhalten und dies dann auch nur teilweise den umfassenden Fragenkatalog zur Digitalisierung an unseren Schulen umfasst, passt leider absolut ins Bild. Es wird Zeit, die digitale Ausstattung der Schulen endlich zur Chefsache zu erklären und hier dringend nachzusteuern. Abwarten und Aussitzen sind keine Lösung, weder durch die Belastungen der Pandemie noch für die Anpassung des Unterrichts an die unumgänglichen digitalen Anforderungen“, so Horst Audritz.

Die ungeklärten Fragen hat der PHVN in einer Replik auf die Antwort des Ministeriums zusammengefasst.

Hier finden Sie die Auswertung der niedersächsischen Ergebnisse.

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Die detaillierte Pressemeldung des Deutschen Philologenverbandes finden Sie hier:

Digitalschub durch Corona? Schulen immer noch nicht optimal ausgerüstet

Berlin – Fast zwei Jahre nach Ausbruch der Corona-Pandemie sind Deutschlands Schulen immer noch nicht optimal für einen digital unterstützten Unterricht ausgerüstet worden. Das ergab eine Umfrage des Deutschen Philologenverbandes (DPhV) unter knapp 7000 Lehrkräften bundesweit.

Demnach haben gut 43 Prozent der Lehrkräfte noch immer kein digitales Endgerät von ihren Dienstherren bekommen. Knapp 50 Prozent der befragten Lehrkräfte gaben an, an Schulen zu unterrichten, an denen das WLAN nicht optimal für den Unterricht nutzbar ist. 62,5 Prozent der befragten Gymnasiallehrkräfte können an ihrer Schule nicht auf einen professionellen IT-Betreuer zurückgreifen. Nur knapp 23 Prozent der Befragten erklärten, von einem professionellen Administrator profitieren zu können. „Dies ist für die politisch Verantwortlichen ein Armutszeugnis nach mehr als 20 Monaten Pandemie“, konstatiert die Bundesvorsitzende des Verbandes, Susanne Lin-Klitzing. „Die Schulen müssen unbürokratischer, schneller und besser ausgestattet werden.“

Ein positives Ergebnis der Umfrage: Gut 69 Prozent der befragten Gymnasiallehrkräfte können inzwischen an ihren Schulen mit geeigneten und datenschutzkonformen Lernplattformen arbeiten. Bei 13,8 Prozent der Befragten war dies allerdings noch immer nicht der Fall. „In der etwas ruhigeren Phase der Pandemie haben es zudem nahezu alle Landesregierungen versäumt, den Einsatz und Umgang mit digitalen Medien auf rechtlich tragfähige Beine zu stellen“, kritisiert Lin-Klitzing. „Der Philologenverband fordert die Landesregierungen erneut auf, die Mitbestimmungsrechte der Personalräte nicht weiterhin sträflich zu vernachlässigen und endlich notwendige Dienstvereinbarungen zu schließen. Schulleitungen und Lehrkräfte werden hier immer noch im rechtsfreien Raum allein gelassen.“

Die Umfrage wurde im Oktober und November 2021 online durchgeführt. Es beteiligten sich 6690 Lehrkräfte an Gymnasien und zum Abitur führenden Schulen im gesamten Bundesgebiet.

Weitere Informationen zur Umfrage finden Sie unter: www.dphv.de

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