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PHVN verleiht erstmals Niedersächsischen Lehrkräftepreis

by hermelingmeier

Drei Unterrichtsprojekte zu „Klimawandel und Klimakrise im Unterricht“ ausgezeichnet

Der Philologenverband Niedersachsen hat im Rahmen seines Philologentages 2024 in Bremerhaven erstmals den Niedersächsischen Lehrkräftepreis vergeben. Lehrerinnen und Lehrer aus ganz Niedersachsen waren dem Aufruf des Verbandes gefolgt und haben Unterrichtsprojekte zum Thema „Klimawandel und Klimakrise im Unterricht“ eingereicht. Mit dem ersten Preis wurde Dr. Bernhard Sturm (Neues Gymnasium Oldenburg) für sein Projekt „Unterwegs mit den Küstenseeschwalben durch die subpolaren Zonen der Erde“ ausgezeichnet. Der zweite Preis ging an Maren Hätscher (Waldschule Hagen) für das Projekt „Der Einfluss des Klimawandels auf die Insektenvielfalt im Hagener Königsmoor“. Den dritten Preis entschied Dr. Sylvia Bonhoff (Franziskusgymnasium Lingen) mit ihrem Projekt „Das Franziskusgymnasium – klimaneutral?“ für sich. Die vierköpfige Jury, bestehend aus Prof. Dr. Jorge Groß, Dr. Bernhard Sieve, Dr. Christoph Rabbow und Astrid Thielecke zeigte sich begeistert über die vielfältige und engagierte Arbeit der Preisträger. „Wir haben qualitativ hervorragende Beiträge zugesandt bekommen, die wir mit Sorgfalt und einem festen Kriterienkatalog ausgewertet haben. Es ist eine Freude zu sehen, mit welcher Intensität und welchem Engagement unsere Lehrkräfte in Niedersachsen arbeiten und aktuelle gesellschaftliche Themen mit einem hohen Maß an persönlichem Einsatz in den Unterricht einbringen. Dieses Engagement sichtbar zu machen und auszuzeichnen, war unser Antrieb diesen Preis ins Leben zu rufen“, erklärt der Vorsitzende des PHVN, Dr. Christoph Rabbow.

 

Die über 300 Delegierten des Philologentages 2024 aus den niedersächsischen Gymnasien, Gesamtschulen, Oberschulen und Studienseminaren erneuerten in Bremerhaven ihre Forderungen an die Politik, sich gemäß dem diesjährigen Motto „Leistung. Vertrauen. Zukunft“ an gegebene Zusagen wie die Erhöhung der Anrechnungsstunden für Koordinatorinnen und Koordinatoren zu halten sowie zukunftsorientierte Reformen in der Lehrkräfteausbildung anzugehen.

Verbandsvorsitzender, Dr. Christoph Rabbow, forderte in seiner Rede von Kultusministerin Hamburg und Staatssekretär Hartrich notwendige Vertrauensinvestitionen: „Wir brauchen dringend Entlastung im System wie eine angemessene Altersermäßigung, zusätzliche Klassenlehrerstunden und das Streichen der leidigen Minusstundenzählerei nach dem Abitur. Allein hier auf unserem Philologentag sitzen Lehrkräfte mit über 300.000 Überstunden, die sich über die letzten acht Jahre angesammelt haben. Wir brauchen den Einstieg in den Abbau.

Entlastung ist mehr als ein bloßes Lippenbekenntnis zu Freiräumen. Freiräume sind das Eine, Verbindlichkeit und wirklich entlastende Maßnahmen sind das Andere. Jede Investition in die Entlastung von Lehrkräften kommt der Gesunderhaltung, damit der Unterrichtsversorgung und letztlich den Lernprozessen von Schülerinnen und Schülern zu Gute.“

Als Festredner sprach der bekannte Klimaforscher und Ozeanograph Prof. Dr. Mojib Latif zu den Anwesenden und erörterte thematisch den Lehrkräftepreis aufgreifend in seinem Vortrag „Herausforderung Klimawandel – Bekommen wir die Erderwärmung noch in den Griff?“, welche Handlungsmöglichkeiten in der Klimadebatte bestehen. „Wir haben trotz gegenteiliger Aussagen die Energien, die Technologien und das Geld, um geeignete Maßnahmen zu ergreifen, was uns fehlt ist der politische Wille. Es bedarf dringend einer wirklichen und effektiven internationalen Vernetzung und Kooperation“, konstatierte Latif.

Weitere Grußworte sprachen Kultusstaatssekretär Marco Hartrich, der den Delegierten versicherte alle machbaren Entlastungsmaßnahmen zu ergreifen, um das gemeinsame Ziel guter Bildung für alle zu verfolgen. Die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, thematisierte in ihrem Grußwort passend zum Tagungsmotto das Thema Leistung und der Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbandes, Stephan Düll, griff das Thema Zukunft auf.

Bremerhaven, 28.11.2024

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