Schule und Unterricht unter Pandemiebedingungen nach den Sommerferien sicher und reibungslos zu gestalten, bleibt das erklärte Ziel des Philologenverbandes Niedersachsen, der am vergangenen Wochenende zu diesen und weiteren Themen seine jährliche Hauptvorstandklausurtagung durchführte.
„Unterricht muss ohne Beschränkung auf ein absolut notwendiges Minimum möglich sein, und dafür müssen während der Sommerferien alle notwendigen Weichen gestellt werden“, erklärt Horst Audritz, Vorsitzender des Verbandes. „Unsere Forderung ist daher, den Schulstart mit einer flexiblen Einführungswoche mit reduziertem Stundenplan zu beginnen und diese zur konkreten Planung möglicher neuer Pandemieeinschränkungen zu nutzen. Hierzu gehört für uns, die schulischen Gremien, wie insbesondere Elternrat, Schülerrat, Schulvorstand, Gesamtkonferenz und Fachkonferenzen über die aktuelle Situation zu informieren und in die weiteren die Planungen auf der Grundlage der ministeriellen Vorgaben einzubeziehen“, so Audritz weiter. Die Klassenlehrerinnen und -lehrer und die Tutorinnen und Tutoren sollten so die Gelegenheit bekommen in ihren Gruppen über mögliche Unterrichtsszenarien aufzuklären und Ängste vor Nachteilen abzubauen. „Die Kommunikation unter allen Beteiligten muss nach den Ferien deutlich besser laufen als das seit Beginn der Krise geschehen ist“, appelliert Audritz.
Zwingend sei zudem der forcierte Ausbau der technischen und organisatorischen, der materiellen und personellen Ressourcen an den Schulen, um bestmöglich für den weiteren Umgang mit dem Virus gewappnet zu sein. „Land und Schulträger sind hier in der Pflicht vor dem Aufkommen einer vierten Welle zu handeln. Wir werden das Virus nicht ausrotten können, sondern werden langfristig mit der gesundheitlichen Bedrohung leben müssen“, betont der Vorsitzende des Philologenverbandes. Umso wichtiger sei es, vorbeugende Strategien für die Eindämmung des Virus zu entwickeln, um soziales Miteinander wieder gestalten zu können.
Es habe sich gezeigt, dass die Lüftungssituation ganz entscheidend für die Eindämmung des Virus sei. „Nur gelegentlich die Fenster zu öffnen, reicht nicht aus. Wir unterstützen daher die Pläne, die Klassenräume mit fest installierten oder mobilen Lüftungsanlagen bzw. Luftreinigungsanlagen auszustatten und fordern unbürokratische Hilfen bei der Finanzierung“, so Audritz. Fehlende finanzielle Mittel dürften nicht erneut dazu führen, dass Schulen je nach Kassenlage geschlossen blieben. Hierzu zähle auch die oftmals desolate Ausstattung im Sanitärbereich.
Unumgänglich bleibe es, die Teststrategie beizubehalten, um frühzeitig Infektionen zu entdecken und schnell zu reagieren. „Der zweimalige Selbsttest pro Woche reicht dazu aber nicht aus. Wir fordern daher ergänzend Gruppentests und PCR-Tests, die von geschultem Personal durchgeführt werden“, erklärt Audritz. Sobald sichere Empfehlungen für das Impfen von Kindern und Jugendlichen vorlägen, müsse schnell flächendeckend ein Angebot gemacht werden.