In den kommenden Wochen geht es mit dem Abitur an den Gymnasien und den Schulen mit gymnasialer Oberstufe in die heiße Prüfungsphase. Das Kultusministerium hat am 4.4.2022 mitgeteilt, dass das Abitur auch in diesem Jahr sicher und fair ablaufen solle. Hierzu erklärt der Vorsitzende des Philologenverbandes, Dr. Christoph Rabbow:
„Gerade die Prüfungen zu den Hauptterminen verlangen im Punkte Sicherheit ein ganz besonderes Augenmerk. Diese Prüfungen mit relativ großen Prüfgruppen könnten sich durch die bundesweite Aufhebung der Maskenpflicht als problematisch erweisen. Obwohl sich die Prüflinge vor den Prüfungen testen, ist es nicht unwahrscheinlich, dass es zu größeren Infektionsgeschehen bei den Prüfgruppen kommt. Das Kultusministerium muss die Sicherheit in Schulen während der Prüfungsphase gewährleisten. Neben den allgemeinen Hygienemaßnahmen müssen tagesaktuelle Inzidenzen an den Schulstandorten sowie eine Empfehlung zum Tragen von Masken berücksichtigt werden. Der Abiturjahrgang 2022 war in der Einführungs- und Qualifikationsphase ganz erheblich vom Distanzlernen und Wechselunterricht betroffen, weitere Nachteile müssen daher vermieden werden. Dies ist auch eine Frage der Gerechtigkeit.
Größere Coronaausbrüche in dieser Phase sind nicht nur problematisch für die Schülerinnen und Schüler, sie haben auch massive Folgen für die Kollegien. Es ist aufgrund der ohnehin schon dauerhaft hohen Belastungen nicht hinnehmbar, dass nach den schriftlichen Abiturprüfungen neben umfangreichen Korrekturen auch noch reihenweise schriftliche Abiturprüfungen individuell neu erstellt werden müssen, weil aufgrund von Quarantäne oder Erkrankung die Prüflinge weder den Haupt- noch den Nachtermin wahrnehmen konnten. Hier erwarten wir, dass unser Dienstherr seiner Fürsorgepflicht nachkommt und Maßnahmen für ein sicheres Abitur umsetzt, um die Kolleginnen und Kollegen in dieser Hocharbeitsphase zu entlasten.“
Hannover, 19. April 2022