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31.01.2013 Philologenverband lehnt eine Abschaffung von Klassenwiederholungen ab

by p520121

Klassenwiederholung ist pädagogische Maßnahme im Interesse des Schülers
Philologenverband wirft Rot-Grün "Gefälligkeitspädagogik" vor

Der Philologenverband Niedersachsen lehnt eine generelle Abschaffung von Klassenwiederholungen, wie sie die rot-grüne Koalition plant, entschieden ab.

Die Wiederholung einer Klassenstufe sei eine pädagogische Maßnahme, die von der Klassenkonferenz nur dann beschlossen werde, wenn eine erfolgreiche Mitarbeit des Schülers in der nächst höheren Jahrgangsstufe wegen nicht ausreichender Leistungen in mehreren Fächern ausgeschlossen werden müsse, stellte der Vorsitzende der Lehrerorganisation, Horst Audritz, fest. Sie gebe dem Schüler damit die Möglichkeit, Wissenslücken zu schließen und durch Erfolgserlebnisse neue Lernmotivation zu gewinnen. Gleichzeitig erspare sie ihm dauerhafte Überforderung und ständige Misserfolgserlebnisse.

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In diesem Zusammenhang verwies Audritz auf eine Untersuchung des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung aus dem Jahre 2004. Sie habe anhand von 2500 Schülern der Geburtsjahrgänge 1971 bis 1993 festgestellt, dass die meisten „Sitzenbleiber“ von der Klassenwiederholung profitiert hätten.

Audritz warnte Rot-Grün davor, die staatlich gesetzten Leistungsanforderungen und –bewertungen de facto aufzuheben. Wer Schüler nicht mehr fordere, sondern den Schulen nur noch Gefälligkeitspädagogik verordne, programmiere damit auch das Scheitern vieler junger Menschen im Studium und in der Berufsausbildung. Dies sei unverantwortlich sowohl dem Einzelnen wie auch der Zukunft unseres Landes gegenüber.

Im Übrigen verwies Audritz darauf, dass in den Klassenstufen 5 bis 10 des Gymnasiums durchschnittlich nur insgesamt zwei Prozent der Schüler eine Klasse wiederholten.

Hannover, 31.01.2013

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