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11.12.2012 Gymnasien garantieren vielfältiges Fremdsprachenlernen

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Von Französisch bis Esperanto ist alles vertreten
Breites Fremdsprachenangebot durch "Atomisierung" gymnasialer Bildungsgänge stark gefährdet

Die niedersächsischen Gymnasien bieten eine Fülle von Möglichkeiten, Fremdsprachen zu erlernen und liegen dabei unter allen vergleichbaren Schulformen weitaus an der Spitze. „Vielfalt und Qualität des Fremdsprachenangebots an unseren Gymnasien ist ein wichtiger Beitrag, die Schüler bestmöglich zu fördern und ihnen eine gute Ausgangsposition für ihren beruflichen Werdegang mitzugeben“, erklärte der Vorsitzende der Lehrerorganisation, Horst Audritz. Im Zeitalter der Globalität seien qualifizierte Fremdsprachenkenntnisse ein Muss für jede herausgehobene berufliche Position und gleichzeitig eine wesentliche Voraussetzung für das Zusammenwachsen Europas.

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Neben Englisch, das für Schüler aller weiterführenden Schulformen verpflichtend sei, seien an den 265 öffentlichen Gymnasien Französisch und Latein die wichtigsten Wahlpflichtsprachen. Insgesamt lernten in den Klassen 5 bis 10 an den Gymnasien 51 Prozent aller Schüler Französisch, an Realschulen seien es 20 Prozent und an den Gesamtschulen 11 Prozent. Latein werde von fast 42 Prozent der Gymnasiasten gelernt, an den Gesamtschulen seien es 4 Prozent. An vierter Stelle im Wahlpflichtbereich liege Spanisch mit 11,5 Prozent. Allerdings werde diese Sprache an sehr vielen Gymnasien zusätzlich als Wahlsprache oder im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften angeboten.

Dazu komme das wahlfreie Fremdsprachenangebot der Gymnasien, das äußerst vielfältig sei, unterstrich Audritz. So könnten die Schüler an 39 Gymnasien Russisch, an 36 Italienisch, an 27 Altgriechisch und an 20 Gymnasien im westlichen Niedersachsen Niederländisch lernen. Auf steigendes Interesse treffe offenbar Chinesisch, das jetzt an 19 Gymnasien angeboten werde – vor fünf Jahren waren es nur sieben. Japanisch offerierten 8 Schulen. Einzelne Gymnasien hätten ferner Portugiesisch, Norwegisch, Schwedisch, Türkisch und Polnisch, Hebräisch und sogar Esperanto im Angebot.

Audritz sieht allerdings die Vielfalt des Fremdsprachenangebots an den Gymnasien stark gefährdet, wenn die Schülerzahlen in den einzelnen Gymnasien rückläufig werden. So werden z. B. allein durch neu gegründete Gesamtschulen oder durch Oberschulen mit so genanntem gymnasialem Zweig Schüler von den Gymnasien abgezogen. Dieses und der allgemeine Rückgang der Schülerzahlen würden dann fast zwangsläufig dazu führen, dass mangels Schülerzahl nur noch das Standardangebot an Fremdsprachen aufrechterhalten werden könne, was vielerorts zu einer deutlichen Verarmung der Unterrichtsangebote führe.

Hannover, 11.12.2012

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