Home Pressemitteilungen 02.07.2012 Forderung Möllrings nach Abbau von Lehrerstellen unverantwortlich

02.07.2012 Forderung Möllrings nach Abbau von Lehrerstellen unverantwortlich

by p520121

Der Philologenverband hat die Äußerungen von Finanzminister Möllring, angesichts zurückgehender Schülerzahlen „in absehbarer Zeit“ Lehrerstellen abbauen zu wollen, mit Empörung zurückgewiesen. In einer Pressemitteilung haben wir deutlich gemacht, dass stattdessen endlich die Lernbedingungen der Schülerinnen und Schüler verbessert und die Überlastungen der Lehrkräfte und Schulleitungen deutlich verringert werden müssen. Pressemitteilung als pdf


Philologenverband übt scharfe Kritik an Möllring:
Forderung nach weniger Lehrern unverantwortlich

Gute Bildung braucht mehr Lehrer, nicht weniger

Bildung nicht kaputtsparen

Pressemitteilung als pdf

Auf harsche Kritik des Philologenverbandes Niedersachsen sind Äußerungen von Finanzminister Möllring gestoßen, angesichts zurückgehender Schülerzahlen „in absehbarer Zeit“ Lehrerstellen abbauen zu wollen. „Für derartige unverantwortliche und unqualifizierte Äußerungen zu Lasten unserer Schülerinnen und Schüler fehlt uns jegliches Verständnis“, erklärte der Vorsitzende der Lehrerorganisation, Horst Audritz. Die zurückgehenden Schülerzahlen müssten stattdessen endlich genutzt werden, Mangelzustände an unseren Schulen zu beseitigen. „Gute Bildung braucht mehr Lehrer, nicht weniger“, unterstrich Audritz.

Schon ein kurzer Blick allein in die niedersächsischen Gymnasien hätte Möllring zeigen müssen, dass die Lern- und Arbeitsbedingungen durch viel zu große Klassen und Kurse, durch immer wieder veränderte curriculare und methodische Vorgaben für den Unterricht sowie durch ständig steigende Belastungen der Lehrkräfte und Schulleitungen durch die Eigenverantwortliche Schule immer unerträglicher geworden seien. Die Senkung von Klassenfrequenzen in mehreren Schulformen, wie sie die Landesregierung zum neuen Schuljahr beschlossen habe, sei daher ein alternativloser und unverzichtbarer Schritt hin zu besserer Bildung für unsere Schülerinnen und Schüler, dem weitere Schritte folgen müssten.

Möllring wolle offensichtlich auch nicht zur Kenntnis nehmen, dass zum Beispiel für den Ausbau der Schulen zu Ganztagsschulen mehr Lehrer benötigt würden. Auch die Umsetzung der von der Landesregierung beschlossenen Inklusion in den Schulen sei nicht zum Nulltarif zu haben, sondern erfordere dringend zusätzliches Personal.

Gänzlich übersehe Möllring zudem, dass ab Beginn des neuen Schuljahres die in den letzten 10 Jahren zwangsweise geleisteten Überstunden der Lehrkräfte abgegolten werden müssten, wodurch ohne Neueinstellungen erhebliche Lücken in der Unterrichtsversorgung und damit hohe Unterrichtsausfälle für die Schülerinnen und Schüler entstehen würden. So liefen die Äußerungen von Möllring auf größere Klassen, auf weniger Förderung des einzelnen Schülers, auf mehr Unterrichtsausfall und auf eine noch höhere Belastung der Lehrkräfte hinaus.

Zugleich sagte Audritz Kultusminister Dr. Althusmann die volle Unterstützung des Philologenverbandes gegen Möllring zu. Bei der Bildung unserer Schülerinnen und Schüler und damit an unserer Zukunft zu sparen, während gleichzeitig für die Folgen von Finanzspekulationen und Misswirtschaft anderer Staaten Hunderte von Milliarden bereitgestellt würden, sei eine schwer erträgliche Vorstellung.

Hannover, 2.7.2012

Verwandte Artikel